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Born: "Man muss Menschen mögen!"

Veröffentlicht am 04.11.2012 in Bundespolitik

Über die wichtigste Eigenschaft, die Politiker/-innen besitzen sollten, die ersten Tage nach seiner Nominierung und den bevorstehenden Wahlkampf sprachen wir mit Bundestagskandidat Daniel Born.

Seit einer Woche bist du offiziell SPD-Bundestagskandidat im Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen. Wie hast du die ersten Tage seit der Nominierung erlebt?

Die Reaktionen in der SPD Bruchsal-Schwetzingen waren einhellig: Es gab Schulterklopfen und viel Freude darüber, dass wir nun endlich in den Wahlkampf starten. Sozialdemokraten außerhalb unseres Wahlkreises zeigten sich beeindruckt von unserem basisdemokratischen Wahlverfahren und der großen Geschlossenheit, die wir bei der Nominierung gezeigt haben.

Besonders wichtig waren mir aber die vielen positiven Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger. Da war viel Vertrauen und Zutrauen zu spüren. Das ist für mich guter Rückenwind – den nehme ich mit in einen fairen Wahlkampf der Argumente.

Als Mitarbeiter bei der Bundesagentur für Arbeit hast du täglich mit den Hartz IV-Reformen der Regierung Schröder zu tun, die nach 10 Jahren in der Partei noch immer für Diskussionen sorgen. Hartz IV: Fluch oder Segen?

Das zentrale Ziel der Reformen war und ist die bessere Betreuung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen aus einer Hand. Nicht die Verwaltung von Arbeitslosigkeit, sondern Aktivierung und Vermittlung stehen im Vordergrund. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen sozialen Sicherungssystemen leisten Enormes im Rahmen der Gesetze.

Als Politiker stelle ich mir die Frage: Wo kann ich Gesetze verbessern? Die Grundidee der rot-grünen Reformen am Arbeitsmarkt bleibt für mich richtig: Jeder erwerbsfähige Hilfebedürftige muss Zugang zu allen arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumenten haben und gefordert werden, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Aber wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass es Verwerfungen und Ungerechtigkeiten in der Arbeitsuche gibt, die wir bei den Reformen so nicht berücksichtigt haben. Da heißt es: Fehler offen benennen und besser machen!

Wir brauchen einen flächendeckenden Mindestlohn, ein Verbot ungerechtfertigter Befristung von Arbeitsverträgen, das Verbot des Missbrauchs von Werkverträgen und strengere Regelungen bei der Leiharbeit um Arbeit so zu gestalten, dass man auf Hartz 4 nicht mehr angewiesen ist. Und dann müssen wir den Arbeitsmarkt weiter für die öffnen, die momentan noch zu häufig Zurückweisung erfahren: Wir müssen gegen Diskriminierung vorgehen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und ein Recht auf Ausbildung für alle jungen Menschen einführen.

Du bist seit Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Was hast du hier gelernt, das du mit nach Berlin nehmen kannst?

Egal wo man Politik macht, meiner Meinung nach ist eine Eigenschaft entscheidend: Man muss Menschen mögen.  Wenn man Politik macht ohne das Bestreben, anderen zu dienen, anderen zu helfen – wenn man also Politik macht ohne Liebe – dann macht man sich selbst unglücklich und, schlimmer noch, andere Menschen auch. Die Kommunalpolitik ist eine gute Schule, weil da Erfolge und Misserfolge unmittelbar sichtbar sind. Ich finde es gut zu sagen, bevor man einen Bundeshaushalt verabschiedet, sollte man zumindest einmal den Haushalt seiner Heimatgemeinde verabschiedet haben.

Man lernt aber auch noch etwas ganz anderes in der Kommunalpolitik: Manchmal haben auch die anderen recht. Dann sollte man zuhören und seine eigene Position überprüfen. Es darf nicht um die Parteien gehen, es muss um die besten Antworten gerungen werden. Ich würde mein Bundestagsmandat hier so verstehen, dass ich für alle Kommunalpolitiker im Wahlkreis ein Ansprechpartner bin.

Zwei Kandidaten für die Bundestagswahl kommen aus dem eher kleinen Oberhausen-Rheinhausen. Sind wir eine besonders politsche Gemeinde?

Die Luft scheint gut zu sein (lacht). Aber natürlich sind wir auch eine politische Gemeinde: Der gemeinsame Kampf gegen den Regionalflughafen Speyer gehört zu Oberhausen-Rheinhausen wie Karpfenstecher, Erlichsee und Rhein.

Wie geht es mit deiner Kandidatur in den nächsten Wochen und Monaten weiter?

Ich bin da wo ich hingehöre: Im direkten Gespräch mit den Menschen. Seniorennachmittage und AnsprechBars von Jusos. Gespräche mit Betriebsräten, Kirchen und sozialen Initiativen. Ich freue mich auf jeden Termin. Und ich knie' mich weiter in die politische Arbeit bei den Kernthemen „gute Arbeit“, Energiewende und Reform der Finanzmärkte rein. Hierzu werden jetzt auf Landes- und Bundesebene die Schwerpunkte herausgearbeitet, und da ist es mir besonders wichtig, dass das Synchronisationsverbot bei der Leiharbeit mit im Regierungsprogramm steht.

Dann ist viel zu organisieren: Das Wahlkampfteam geht an den Start und mein Büro wird bezogen.

Die dann anstehende Weihnachtszeit ist mir aber auch als private Zeit wichtig. Da will ich mir ganz viel Zeit nehmen für mein Patenkind und meine Freunde, über die tollen Weihnachtsmärkte in unserer Region schlendern und ein gutes Buch lesen. Und im neuen Jahr geht es dann richtig los. Das erste Highlight ist sicher der 19.Januar, wenn wir hier Hannelore Kraft zu Besuch haben werden.

tvb

 

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